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Wie wird die neue Gedenkstätte Großschweidnitz aussehen?

Erstellt von HM, MF |

In Lüneburg wurden die Entwürfe vorgestellt.

Vom 11. bis 13. November 2022 fand in Lüneburg das Herbsttreffen des „Arbeitskreises zur Erforschung der nationalsozialistischen ´Euthanasie` und Zwangssterilisation“ statt. Unter dem Motto „Transformationen“ tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Weiterentwicklung der Gedenkorte in Bremen, Lüneburg oder Hadamar, neue Methoden der Vermittlung sowie die Erforschung der nationalsozialistischen Krankenmorde aus.Teil der Diskussion waren auch die aktuellen Gestaltungsentwürfe für die künftige Dauerausstellung der Gedenkstätte Großschweidnitz. Diese wurden von Dr. Maria Fiebrandt vom Verein Gedenkstätte Großschweidnitz und Hagen Markwardt von der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein vorgestellt. Entwickelt wurden die Entwürfe vom Leipziger Büro für Architektur für Grafikdesign Funkelbach. Anders als in bereits etablierten Gedenkstätten wie zum Beispiel Hadamar entsteht in Großschweidnitz ein komplett neuer Gedenkort. Die damit verbundenen inhaltlichen wie auch gestalterischen Herausforderung und Chancen wurden im Vortrag ausgeleuchtet. Eine solche ist beispielsweise die angestrebte Barrierearmut - räumlich und inhaltlich. Verständliche, kurze Texte, zurückhaltende Gestaltung sollen die Ausstellung für alle Besuchenden zugänglich machen. Eine weitere Herausforderung ist die relativ kleine Ausstellungsfläche.

Es wurde aber auch diskutiert, warum auf Inszenierungen in der Ausstellung ganz bewusst verzichtet wird. Dabei geht es vor allem um die Authentizität des Ortes an dem sich die Gedenkstätte befindet – der ehemaligen Pathologie. Die Pathologie in Großschweidnitz war keine Station, auf der die Patientinnen und Patienten ermordet wurden, die Inszenierung eines Krankenzimmers würde demnach eine falschen Eindruck, ein falsche Authentizität erzeugen. Besucherinnen und Besucher sollen sich unvoreingenommen ein eigenes Bild von der Geschichte der NS-Krankenmorde in Großschweidnitz machen können.

Der Austausch mit anderen Gedenkorten und zahlreichen Interessierten aus ganz verschiedenen Berufen brachte wichtige Anregungen und Denkanstöße, aber auch eine Bestätigung, dass die Gedenkstätte Großschweidnitz auf einem guten Weg ist.

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Gestaltungsentwurf für den Raum "Lebenswege Großschweidnitzer Opfer" (Büro Funkelbach)