Wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 wurden in Sachsen zahlreiche Folterstätten und mehr als 20 „wilde Lager“ errichtet, die der Verfolgung und Unterdrückung politisch Andersdenkender dienten. Eines der ersten Konzentrationslager in Sachsen wurde in der Oberlausitz, im Schloss Hainewalde, eingerichtet. Folterstätten entstanden u.a. im „Braunen Haus“ in Löbau, der ehemaligen Druckerei der sozialdemokratischen „Volkszeitung“, im „Sächsischen Hof“, dem „Schwarzen Adler“ und im Haus Neustadt 34/Ecke Frauenstraße in Zittau. An letzterem erinnert heute eine Tafel an die dort verübten Misshandlungen.
Die Wanderausstellung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten dokumentiert die Geschichte der unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 eingerichteten frühen Konzentrationslager. Anhand ausgewählter Opfer- und Täterbiografien werden die Funktion dieser provisorischen Haftstätten, die Haftbedingungen und unterschiedlichen Lebenswege beleuchtet.
Mit Hilfe der Ausstellung können die verschiedenen Facetten der gegen das eigene Volk gerichteten Repression im Nationalsozialismus aufgezeigt werden: die Verfolgung und Inhaftierung politisch oder religiös Andersdenkender auf der einen und die Stigmatisierung, Ausgrenzung und Ermordung psychisch und physisch kranker Menschen auf der anderen Seite.
Ausstellungseröffnung: 4. September 2016, 15.00 Uhr in der Gedenkstätte Großschweidnitz
In die Ausstellung wird Dr. Bert Pampel, Stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und Leiter der Dokumentationsstelle, einführen.
Öffnungszeiten der Ausstellung: 4. September bis 30. Oktober 2016, jeden Sonntag 14-17 Uhr und nach Vereinbarung
Führungen und Projekte: Nach Vereinbarung (vorstandgedenkstaette-grossschweidnitz.org)