Zum Inhalt springen

Stolperstein für Wolfgang Thume verlegt

Erstellt von MF |

Seit dem 27. Mai 2017 erinnert in Leipzig ein Stolperstein an das Schicksal von Wolfgang Thume.

Auf Initiative zweier Leipziger Schülerinnen wurde am 27. Mai 2017 ein Stolperstein für Wolfgang Thume - ein Opfer der NS-Krankenmorde in Großschweidnitz - verlegt. Vorausgegangen waren umfangreiche Recherchen der Schülerinnen, die wir unterstützen konnten. 

Wolfgang Thume wurde 1929 in Leipzig geboren. Bis zu seinem 8. Lebensjahr lebte er zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder in der Hauptstraße 1 in Mölkau (heute Leipzig). Seit seiner Geburt litt er an einer geistigen Behinderung und einer spastischen Lähmung. 1937 bemühten sich die Eltern, die sich der Pflege ihres Sohnes nicht mehr gewachsen sahen, um eine Unterbringung in einer entsprechender Pflegeeinrichtung. Wolfgang Thume fand Aufnahme im Katharinenhof Großhennersdorf. Die Diagnose lautete: "Schwachsinn". Im Zuge der Auflösung des Katharinenhofes im August/September 1940 wurde Wolfgang Thume zusammen mit vielen weiteren Kindern des Katharinenhofes in die Epileptikeranstalt Kleinwachau verlegt. Von dort wurde er noch im selben Jahr nach Großschweidnitz weiterverlegt. Am 21. Dezember 1940, reichlich vier Wochen nach seiner Aufnahme, verstarb Wolfgang Thume in der Landesanstalt Großschweidnitz an "Brustfellentzündung". Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde er Opfer der sog. "Trional-Kur" - der ersten Mordaktion in Großschweidnitz, während der vor allem Kinder durch überdosierte Beruhigungsmittel (Trional) getötet wurden.

Zurück