Zum Inhalt springen

Stolperstein für Hertha Bunte (1896-1943) verlegt

Erstellt von MF |

In Mönchengladbach erinnert nun ein Stolperstein an das Schicksal einer in Großschweidnitz ermordeten Psychiatriepatientin.

Am 16. April 2021 konnte in Mönchengladbach in der Sophienstraße 22 ein Stolperstein verlegt werden. In diesem Haus hatte Hertha Bunte, geb. Laufs, viele Jahre ihres Lebens verbracht, bevor sie aufgrund einer psychischen Erkrankung in der Heil- und Pflegeanstalt Johannisthal in Süchteln, später Neuss untergebracht wurde. Im Juli 1943 mussten die dortigen Patienten die Anstalt verlassen. Die Anstalt wurde zu einem Lazarett umfunktioniert. Hertha Bunte wurde mit weiteren Patientinnen in das weniger luftkriegsgefährdete Sachsen verlegt, zunächst in die Anstalt Arnsdorf, von wo aus sie nur wenige Tage später nach Großschweidnitz weiterverlegt wurde.

In Großschweidnitz waren die Überlebenschancen für die neu aufgenommenen Patienten gering. In der überbelegten Anstalt grassierte der Hunger, die medizinische Versorgung und Pflege war mangelhaft. Der Zustand von Hertha Bunte verschlechterte sich unter diesen Umständen schnell. Sie erhielt Beruhigungsmittel, die wahrscheinlich ihren Tod am 19. September 1943 herbeiführten.

Sie fand auf dem Anstaltsfriedhof ihre letzte Ruhe. Dort erinnern heute Namenstafeln an die ermordeten Patienten und Patientinnen, auch an Hertha Bunte. Mit dem Stolperstein gibt es nun einen weiteren Erinnerungsort für Hertha Bunte – am Ort ihres Lebens.

Zurück
Stolperstein.JPG
Stolperstein für Hertha Bunte (Foto: Gerd Lamers)