Vor 80 Jahren – im August 1939 – ordnete das Reichsinnenministerium die Meldung von Neugeborenen und Kindern mit „schweren angeborenen Leiden“ an. Bis 1945 wurden über 5.000 Kinder und Jugendliche erfasst und in sogenannten Kinderfachabteilungen systematisch ermordet. Zwei der ersten „Kinderfachabteilungen“ befanden sich in Leipzig: in der Universitätskinderklinik und in der Landesanstalt Leipzig-Dösen. Letztere wurde bei einem Bombenangriff 1943 so stark beschädigt, dass sie in die Landesanstalt Großschweidnitz verlegt wurde. Über 400 Kinder wurden in der „Kinderfachabteilung“ Großschweidnitz durch überdosierte Medikamente getötet. Dies ist für uns Anlass die unter der Regie der Fachstelle für Extremismus und Gewaltprävention und dem Psychiatriekoordinator der Stadt Leipzig entstandene Ausstellung von Schülern zum Thema „Kindereuthanasie in Leipzig“ zu zeigen. Neben Biografien einzelner Kinder werden darin die Leipziger Tatorte und die später zum Teil auch in Großschweidnitz eingesetzten Ärzte und Schwestern vorgestellt.
Die Eröffnung findet am 31. August 2019 in der Gedenkstätte Großschweidnitz statt. Thomas Seyde, Psychiatriekoordinator der Stadt Leipzig, wird in die Ausstellung einführen.
Die Ausstellung ist vom 31. August bis 29. September 2019 jeweils Samstag/Sonntag von 14.00-18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Führungen nach Anmeldung (vorstand@gedenkstaette-grossschweidnitz.org)