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Schülerinnen erforschen Großschweidnitzer Patientenschicksal

Zwei Leipziger Schülerinnen besuchten mit Unterstützung des Vereins das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden.

Gab es auch in unserer Umgebung Opfer der NS-Krankenmorde? Mit dieser Frage traten Antonia Richter und Josefine Kappe, Schülerinnen der 11. Klasse des Gymnasiums Leipzig-Engelsdorf, an die Gedenkstätte Großschweidnitz heran. Sie wollen für eines der Opfer einen Stolperstein verlegen lassen und über ihre Recherchen und die Erinnung an die Krankenmorde eine Facharbeit anfertigen. Mit Unterstützung des Vereins konnten die beiden Schülerinnen im Februar 2017 im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden erste Patientenakten einsehen. Dies war nicht nur angesichts des Themas eine Herausforderung, sondern auch die handschriftlichen Briefe der Angehörigen, kryptische Eintragungen und Kürzel in den Krankengeschichten mussten entschlüsselt werden. Zu Tage gefördert wurden liebevolle Briefe einer Mutter an ihren kranken Sohn bzw. dessen Pflegerinnen, genauso wie schockierend abwertende ärztliche Beurteilungen, in denen den Patienten jegliche menschliche Regungen abgesprochen wurden.

Aus dem Fundus an Archivmaterial soll nun eine Biografie erarbeitet werden, die anlässlich der Stolpersteinverlegung im Sommer verlesen wird. Damit wird ein weiteres Patientenschicksal aus der Vergessenheit geholt und ein würdiges Erinnern ermöglicht.

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