Gemeinsam mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. hat die Stiftung Sächsische Gedenkstätten die Kommentierte Chronik des Katharinenhofes Großhennersdorf 1934–1941 herausgegeben. Die Publikation erscheint als Heft 25 der Reihe „Lebenszeugnisse – Leidenswege“ und gibt einen anschaulichen Einblick in das Leben und den Alltag der im Katharinenhof untergebrachten Mädchen und Jungen mit Behinderungen, die während des Nationalsozialismus als „Minderwertige“ zunehmend diskriminiert wurden.
Der Katharinenhof Großhennersdorf in der Oberlausitz zählt zu den ältesten Einrichtungen in Sachsen, die sich der Pflege, Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen verschrieben haben. Von 1934 bis 1941 verfasste die Diakonisse Gertrud Oberlein eine Chronik, in der sie tägliche Geschehnisse im Katharinenhof festhielt und das Erlebte persönlich bewertete. Mit der Umwandlung des Katharinenhofes in ein Lager für „volksdeutsche Umsiedler“ wurden die meisten Kinder im September 1940 in die Landesanstalt Großschweidnitz verlegt. Fast alle fielen bis Kriegsende den NS-Krankenmorden in Pirna-Sonnenstein und Großschweidnitz zum Opfer.
Die vorliegende Publikation beinhaltet den edierten und kommentierten Text der Chronik, einen Überblick zur Geschichte des Katharinenhofes, ausgewählte Biographien von Kindern, Verantwortlichen und Diakonissen sowie ein umfangreiches Personenverzeichnis.
Die Publikation kann für 8,50€ bei der Stiftung Sächsische Gedenkstätten erworben werden.