Damit verfügt der Verein erstmalig über eine nahezu komplette Opferdatenbank. Darin sind die während des Zweiten Weltkriegs in der ehemaligen Landesanstalt Großschweidnitz verstorbenen bzw. im Rahmen der nationalsozialistischen Krankenmorde getöteten Patienten erfasst. Dazu wurden in den vergangenen zwei Jahren von insgesamt sieben verschiedenen Bearbeitern alle im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden aufbewahrten Patientenakten gesichtet, ausgewertet und in der Datenbank erfasst. In einigen Fällen fehlten jedoch Patientenakten. Durch die Auswertung weiterer Unterlagen konnten insgesamt über 5.800 Namen ermittelt werden. Unter den Erfassten befinden sich auch ca. 250 bei Kriegsende evakuierte Patienten, deren Schicksal teilweise noch ungeklärt ist.
Damit ist ein namentliches Gedenken an die Opfer möglich. Die Ergebnisse des Projektes sind ein wichtiger Baustein für die memoriale Gestaltung des ehemaligen Anstaltsfriedhofes und die Konzeption der zukünftigen Dauerausstellung. Anfragen Angehöriger können nun zügig und fundiert beantwortet werden. Die Ergebnisse sollen in das Gedenkbuchprojekt der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein/Stiftung Sächsische Gedenkstätten einfließen, die, ebenso wie das Sächsische Hauptstaatsarchiv, die Arbeit wesentlich unterstützt hat.
Neue Opferdatenbank der Gedenkstätte Großschweidnitz
Erstellt von MF |
Ende März 2017 konnte der Verein Gedenkstätte Großschweidnitz das vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz geförderte Projekt „Opferdatenbank“ abschließen.