Am 18. Juni 2021 wurde der Grundstein für den Neubau der Gedenkstätte Großschweidnitz gelegt. Coronabedingt nahmen an der Veranstaltung nur Vertreter der Gemeinde Großschweidnitz, des Vereins Gedenkstätte Großschweidnitz, der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und des beteiligten Architekturbüros teil.
„Die Gedenkstätte als Ort der Erinnerung an die über 5 000 Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde in Großschweidnitz ist nun endlich zum Greifen nah“, äußerte Jons Anders, Bürgermeister und Vereinsvorsitzender. Ein wichtiger Schritt dafür ist auch die kommende Übernahme der Gedenkstätte in die Trägerschaft der Stiftung Sächsische Gedenkstätten. Sven Riesel, Kommissarischer Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, betonte: „Die Entwicklung dieses wichtigen Erinnerungsortes wäre ohne das seit vielen Jahren in Großschweidnitz eingebrachte ehrenamtliche Engagement nicht möglich gewesen. Mit der fachlichen Unterstützung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, insbesondere der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, wird die Dauerausstellung die Geschichte der damaligen Landesanstalt dokumentieren und würdig an deren Opfer erinnern.“
Der Anbau an das historische Pathologiegebäude entsteht nach einem Entwurf des Löbauer Architekten Volker Augustin. In der für die Großschweidnitzer Anstalt typischen gelben Klinkersteinoptik errichtet, wird der Bau zukünftig Raum für die Bildungsarbeit der Gedenkstätte bieten. Eine Dauerausstellung soll im historischen Altbau ihren Platz finden. Die Bauarbeiten sollen im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen sein.
Bauträger ist die Gemeinde Großschweidnitz. Die Kosten für das gesamte Bauvorhaben, welches neben dem Neubau auch die Sanierung des Altbaus, die Einrichtung einer Dauerausstellung und die Wiederherstellung des Friedhofareals umfasst, belaufen sich auf etwa 2 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt aus eigens dafür von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus bereitgestellten Mitteln. Letztere stammen aus dem ehemaligen DDR-Parteivermögen, welches zur Förderung kultureller und sozialer Zwecke eingesetzt wird.