Grau, rechteckig, zum Teil mit weißem Anstrich, sehen sie aus: die Grabsteine, die im Zuge von Abbrucharbeiten am ehemaligen Pathologiegebäude der Landesanstalt entdeckt wurden. Sie waren, nachdem die Gräber eingeebnet worden waren, als Einfassungssteine wiederverwendet worden. Es sind über 100 Grabsteine, die ab dem Herbst 2020 geborgen werden konnten. Sie stammen alle aus den Jahren 1939 bis 1945 und sind damit steinerne Zeugen des NS-Krankenmordes. Einige enthalten nur noch Buchstabenfragmente, andere geben Namen und Lebensdaten preis.
Ein erster Blick in die noch erhaltenen Gräberverzeichnissen der Landesanstalt ergab, dass die Steine aus unterschiedlichen Quartieren des Friedhofes stammen.
Dort wo früher Grabstein an Grabstein lag, wächst heute Gras. Die aufgefundenen Grabsteine lassen einen Blick auf heute Verborgenes zu, auf Lebensgeschichten, die es zu erzählen gilt.