Viele Jahre, sogar Jahrzehnte, ist buchstäblich Gras über die Gräber des ehemaligen Anstaltsfriedhofes in Großschweidnitz gewachsen. Lindenalleen säumen heute die grünen Quartiere. Deren Größe lässt erahnen, wie viele Tote hier ihre letzte Ruhe fanden. Kein Grabstein oder Kreuz erinnert an die dort zwischen 1939 und 1945 würdelos, zum Teil in Sammelgräbern bestatteten Patienten. Namenlose Tote.
Im „Gedenkbuch für die während des Zweiten Weltkrieges in der Landesanstalt Großschweidnitz verstorbenen Patienten“ sind nun alle bisher bekannten Menschen, die in Großschweidnitz zwischen 1939 und 1945 den Tod fanden, mit Geburts- und Sterbedaten aufgeführt. Namentlich und individuell kann ihrer nun gedacht werden und damit an die vielen verschiedenen Leidenswege erinnert werden.
Das Gedenkbuch kann in der Gedenkstätte Großschweidnitz und in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein eingesehen werden. Für weiterführende Informationen zu Verstorbenen der NS-Krankenmorde in Großschweidnitz steht dem Verein Gedenkstätte Großschweidnitz die Opferdatenbank zur weiteren Recherche zur Verfügung. Anfragen richten Sie bitte an: vorstandgedenkstaette-grossschweidnitzorg